Wer an Schule denkt, denkt vielleicht an Aufsätze schreiben im Deutschunterricht, Experimente in den Naturwissenschaften oder Mannschaftsspiele in Sport – Autoreifen wechseln oder einen iPad-Halter bauen, kommt auf der Liste aber wahrscheinlich eher weiter hinten. Für 14 Schülerinnen und Schüler unseres 10. Jahrgangs sind Aufgaben wie diese in diesem Schuljahr Alltag. Sie werden im Rahmen der Kooperation zwischen IGS Isernhagen und BBS Burgdorf wöchentlich fünf Stunden in den Bereichen Metall und Kfz-Technik der BBS unterrichtet. Dafür fahren sie jeden Freitag nach Burgdorf und werden dort von IGS- und BBS-Lehrkräften kooperativ unterrichtet. Es handelt sich um ein niedersachsenweit in dieser Form einmaliges Projekt, das am 22. September in der BBS Burgdorf vorgestellt wurde und auf das die aktiven Koordinatoren Malte Sprengel (IGS) und Eike Ehlers (BBS) sowie die Schulleiter Jens Könecke (IGS) und Ulf Jürgensen (BBS) sehr stolz sind: „Im Vordergrund dieses innovativen Pilotprojektes müssen immer der zielorientierte Lernzuwachs und die berufliche Orientierung der Schülerinnen und Schüler stehen. Es freut uns außerordentlich, dass ebenso viele Mädchen wie Jungen im Unterricht der BBS die neuen Lernfelder erleben können“, erklärt Malte Sprengel. Begonnen wird in Jahrgang 8 mit zwei Schnuppertagen für alle IGS-Schülerinnen und -Schüler in den Bereichen Wirtschaft und Holz, in Jahrgang 9 geht es dann für zwei Projekttage im Bereich Elektrotechnik und Hauswirtschaft an die BBS. In Jahrgang 10 folgt dann für einen Kurs der IGS der regelmäßige Unterricht in der BBS. Entstanden ist die Idee, die Schulen enger zu verknüpfen, bereits 2022. Das Ziel ist, dass IGS-Schülerinnen und -Schüler das vielfältige Angebot der BBS besser kennenlernen und damit in Bezug auf ihre Berufswahl besser einschätzen können. Auch das BBS-Kollegium lernt seine zukünftigen Schülerinnen und Schüler frühzeitig kennen und kann so gezielter Personen fördern. Um dieses Ziel umzusetzen, musste im Vorfeld einiges bedacht werden – seien es die Busverbindungen zwischen den Schulen, die Ausgestaltung der Leistungsnachweise oder die Deckung von Kosten für Verbrauchsmaterial oder Arbeitskleidung, berichtet Malte Sprengel. Dankenswerterweise wird das Sponsoring des Verbrauchsmaterials von fünf Unternehmen, organisiert vom WIR Wirtschaftsklub e.V., übernommen, die Arbeitskleidung sponsert NiedersachsenMetall. Mit Beginn des Schuljahres ist das Projekt angelaufen und die Koordinatoren und Schulleitungen treffen sich weiterhin regelmäßig, um die gemachten Erfahrungen zu evaluieren – und die Idee stetig weiterzuentwickeln.